Programme, Sprachen, Algorithmen (3)

Die Programmiersprache C ist kompliziert und fehleranfällig – das behaupten nicht nur Branchenfremde. C wurde von Praktikern für Praktiker entwickelt. Ähnlich wie bei Fachgesprächen unter Insidern, ist ein Verständnis deshalb auch nur mit entsprechenden Vorkenntnissen möglich.

Um die Programmiersprache C gewinnbringend zu erlernen, sollten Sie entweder gerade ganz frisch in die Materie einsteigen oder sich nicht all zu stark an eine andere, vor allem problemorientierte Programmiersprache gewöhnt haben. Erfolgreich in C zu programmieren, erfordert ansonsten nicht mehr Logik und geistige Flexibilität, wie für andere Programmiersprachen auch.

In C geschriebene Programme sind schlecht lesbar. Dieses Vorurteil ist zum Teil der Verwendung dieser Programmiersprache für die Lösung meist komplexer und ungewöhnlicher Programme zu verdanken. C gewährt dem Programmierer deshalb sehr viele Freiheiten, sich kreativ zu produzieren. Letztendlich liegt es aber in der Hand des Programmierers, seine Programme in einer akzeptablen Form zu gestalten oder durch karge Ausdrucksweise und Mehrfachverschlüsselung für Dritte unlesbar zu machen.

C ist eine universelle Programmiersprache und bietet beste Portabilität. Obwohl C im Allgemeinen für die Systemprogrammierung bevorzugt wird, ist diese Programmiersprache ansonsten nicht für spezielle Aufgaben konzipiert. Das beweisen realisierte Projekte wie Betriebssysteme, Textverarbeitungen und Datenbankprogramme. Die Anwendung von C erspart häufig den Einsatz von Assembler, wobei jedoch gerade für die Systemprogrammierung mindestens ebenso viele Kenntnisse über die Architektur von Mikroprozessoren und anderen PC-Komponenten vorhanden sein müssen, wie für die Programmierung in Assembler. C unterliegt kaum dem Einfluss von Spracherweiterungen, die zur Dialektbildung führen und garantiert durch Einsatz von Bibliotheken tatsächlich höchstmögliche Portabilität zwischen unterschiedlichen Computersystemen.

Quelle: PC Magazin PLUS 8/1988

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Matomo