Nach dem Umstieg auf eine andere DOS-Version können Sie die meisten der Programme, die auf der alten Systemdiskette enthalten waren und unter der bisherigen Version tadellos liefen, nicht mehr verwenden. Normalerweise ist das nicht weiter schlimm, weil diese Programme auf der neuen Systemdiskette sowieso in ihrer neuen Version enthalten sind. Ärgerlich wird es aber, wenn das nicht der Fall ist.
So wird z. B. bei PC-DOS 3.3 das wichtige »EXE2BIN« nicht mehr mitgeliefert. Obwohl sich am Programm selbst kaum eine Änderung ergeben hat, kann es nicht mehr ohne weiteres eingesetzt werden, weil es die aktuelle DOS-Version ermittelt und die Ausführung mit der störenden Fehlermeldung »Falsche DOS-Version« beendet. Sie können nun entweder für teures Geld das neue Programm gesondert erwerben oder aber die alte Version patchen, wie wir das in unserem Tip »DOS 3.3 und EXE2BIN« beschrieben haben. Für EXE2BIN haben wir übrigens noch einige Patches parat, die Sie im entsprechenden Kapitel finden. Außerdem bieten wir im Kapitel »Systemumgebung und Stapeljobs« eine Möglichkeit, völlig unabhängig von EXE2BIN eine Umwandlung vorhnehmen zu können.
Ein universelleres Programm, das Ihnen den Patch-Vorgang erspart, ist »SETVER«. Damit können Sie jede beliebige DOS-Version simulieren, was Sie leicht mit dem »VER«-Befehl feststellen können. Rufen Sie beispielsweise »SETVER 5.0« auf, und »VER« gaukelt Ihnen vor, stolzer Besitzer der noch nicht vorhandenen DOS-Version 5.0 zu sein. Die Hauptversionsnummer muß beim Aufruf von »SETVER« einstellig sein. Nach einem beliebigen Trennzeichen, beispielsweise ».«, folgt die Nebenversionsnummer, die mehrere Stellen besitzen darf. Der Nutzen des Programms besteht – abgesehen davon, ahnungslose Kollegen zu ärgern – darin, Programme von anderen DOS-Versionen kurzfristig austesten zu können. Statt einer dauerhaften Benutzung ist natürlich ein echter Patch doch der bessere Weg. Sie sollten allerdings mit »SETVER« sparsam umgehen, da die Versionsabfrage von Programmen sehr oft eine wichtige Funktion erfüllt. Die Änderung dieser Nummer kann somit unvorhersehbare Folgen haben – bis zum endgültigen Datenverlust. Außerdem sollten Sie nicht vergessen, anschließend wieder die richtige DOS-Version zu setzen, weil sonst alle Programme – also beispielsweise auch »COMMAND.COM« – ihren Dienst verweigern. In diesem Fall hilft nämlich nur noch erneutes Booten. SETVER macht sich beim ersten Aufruf im Arbeitsspeicher Ihres PCs resident. Bei jedem weiteren Aufruf belegt es keinen zusätzlichen Speicher, sondern legt lediglich die neue Versionsnummer ab.
Name: | SETVER.DEB |
Funktion: | Ändert die DOS-Version. |
Übersetzung: | DEBUG <SETVER.DEB |
Prüfsumme: | D82E |
Anwendung: | SETVER H.Nz.B. SETVER 3.20 H=Hauptversionsnummer (1-stellig)
N=Nebenversionsnummer (1- bis 3-stellig) |
Einschränkungen: | Das Programm sollte nur vorübergehend, zum kurzen Test von Programmen unter anderen DOS-Versionen verwendet werden. |
A CLD ;100 MOV SI,82 ;101 LODSB ;104 SUB AL,30 ;105 MOV [14C],AL ;107 XOR AX,AX ;10A MOV DL,A ;10C INC SI ;10E MOV DH,[SI] ;10F SUB DH,30 ;111 JB 11C ;114 MUL DL ;116 ADD AL,DH ;118 JMP 10E ;11A MOV [14D],AL ;11C MOV AX,3521 ;11F INT 21 ;122 MOV DX,146 ;124 CMP BX,DX ;127 JZ 13C ;129 MOV [150],BX ;12B MOV [152],ES ;12F MOV AH,25 ;133 INT 21 ;135 MOV DX,154 ;137 INT 27 ;13A MOV BX,[14C] ;13C ES: ;140 MOV [14C],BX ;141 RET ;145 CMP AH,30 ;146 JNZ 14F ;149 MOV AX,0 ;14B IRET ;14E JMP 0:0 ;14F RCX 54 NSETVER.COM W Q
Quelle: 200 Utilities für PC-/MS-DOS von Gerhard Schild und Thomas Jannot