Das ist Cobol kurz und knapp

Cobol steht für COmmon Business Oriented Language und ist eine kaufmännisch orientierte Programmiersprache.

Sie entstand in den 1960er Jahren aufgrund einer Initiative des amerikanischen Verteidigungsministeriums, eine leicht erlernbare Programmiersprache für die eigene Buchhaltung zu entwickeln. Lange Zeit nur auf Großrechnern verfügbar, haben sich für PCs die Profi-Compiler der Firmen Microfocus, Microsoft, IBM, MBP, Ryan McFarland, Acu und Realia etabliert.

Cobol-Programme sind in einer genau definierten Form zu codieren (die ihren Ursprung in der Lochkartentechnik hat; Anmerkung des Autors). Jede Zeile ist in Bereiche aufgeteilt. Die Spalten 1 bis 6 dienen der Zeilennummerierung, um die sich der Programmierer allerdings nicht zu kümmern braucht. Die Spalte 7 dient der Markierung von Fortsetzungs-, Fehleranalyse- und Kommentarzeilen. In den Spalten 8 bis 11 beginnt die Bezeichnung der DIVISIONs, SECTIONs und PARAGRAPHs. Sämtliche Cobol-Anweisungen stehen in den Spalten 12 bis 72. Jedes Cobol-Programm ist in vier Abschnitte (DIVISIONs) in fest vorgegebener Reihenfolge gegliedert:

IDENTIFICATION DIVISION.
ENVIRONMENT DIVISION.
DATA DIVISION.
PROCEDURE DIVISION.

Die IDENTIFICATION dient zur Kennzeichnung (Identifikation) des Programms. Die ENVIRONMENT DIVISION beschreibt die Hardware-Umgebung und die verwendeten Dateien sowie deren Organisation und Struktur. Sämtliche Variablen, Konstanten, Tabellen und Datensatzbeschreibungen werden in der DATA DIVISION deklariert. Die PROCEDURE DIVISION enthält alle Anweisungen eines Cobol-Programms. Sämtliche DIVISIONs werden zusätzlich in SECTIONs mit genau definiertem Namen in einer bestimmten Reihenfolge unterteilt. Der Punkt als Satzzeichen spielt in Cobol eine besonders wichtige Rolle. Hinter jede DIVISION, SECTION und PARAGRAPHen ist wie in der natürlichen Sprache einen Punkt zu setzen. Ein falsch gesetzter Punkt in der PROCEDURE DIVSION kann katastrophale Folgen in der Programmausführung verursachen. Die Interpunktion steuert den Ablauf des Programms.

Quelle: PC+TECHNIK 6/1990

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Matomo