Was mir derzeit auffällt: Alle Welt streitet um Positionen, Haltungen, Meinungen. Und das ist ja auch gut so, ein lebhafter Meinungsaustausch gehört zum demokratischen Miteinander – zementiert mitunter aber auch nur die eigene Sicht der Dinge.
Als IT-Profis kennen wir den Kampf gegen den Tunnelblick und wissen, wie fruchtbar sich ein Perspektivenwechsel auswirken kann. Deshalb legen wir in dieser Ausgabe von IT & Karriere den Focus einmal weniger auf Jobs in den Kernbereichen der IT, sondern widmen uns dem Davor, Daneben und Dahinter.
Vor der Karriere steht zunächst die Ausbildung. Dass viele Bundesländer beim Thema Informatik als Pflichtfach allzu zaghaft ans Werk gehen, musste David Schahinian bei seiner Recherche leider feststellen (Seite 6). Auch wenn es in den Schulen noch viel aufzuholen gibt, so werden die Angebote für ein (zu-)packendes Studium vor allem im Bereich KI und Robotik immer zahlreicher, weiß Friedrich List zu berichten (Seite 28) und führt ab Seite 32 aus, wie Unternehmen den Fachkräftemangel mittlerweile zunehmend durch eine Talentsuche im eigenen Haus kompensieren.
Neben den Hauptstrecken der IT-Laufbahnen liegen blühende Landschaften. Zum Beispiel die der Mikrotechnologie, wie Dirk Bongardt entdecken konnte, während er Entwicklern im Reinraum auf ihre geschickten Finger schaute (Seite 16). Im Marketing, fand er außerdem heraus, setzt man mit Real User Monitoring ohnehin erfolgreich auf einen Wechsel der Blickrichtung (Seite 10). Friedrich List wiederum beschreibt ab Seite 18, dass das auch für Social-Media-Analysten eine profitable Strategie darstellt, wenn sie etwa untersuchen, wie und auf welchen Kanälen Unternehmen am besten ihre Kunden ansprechen können.
Hinter dem Einsatz von Software-Lösungen, Cloud-Anwendungen, mobilen Apps und Konferenztools steht immer auch Expertenwissen, das für ein ausgeklügeltes Lizenzmanagement sorgt. Michael Praschma erklärt ab Seite 24, warum dazu mehr gehört als juristische Beschlagenheit und wirtschaftliches Denken. Und dass hinter einer reibungslosen Kommunikation zwischen allen Bereichen innerhalb und außerhalb des Unternehmens reichlich Know-how und viel Geschick von Netzwerkarchitekten steckt, betont Friedrich List ab Seite 20. Wie man sieht, lohnt es sich also, einfach mal mitten ins Drumherum einzutauchen!
Quelle: IT & Karriere 2/2022 in c’t 22/22 und iX 11/22