Wie sich die Zeiten ändern: Wer sich einst auf einer Party als IT-Profi outete, galt als langweiliger Nerd und konnte fast sicher sein, das nächste Mal nicht mehr eingeladen zu werden.
Bestenfalls durfte man für lau einem Kneipenkumpel das neue Betriebssystem aufsetzen. Heute hingegen erheischt man neidische Blicke, wenn man davon erzählt, wie die Headhunter in der Firmenkantine herumschleichen. Für IT-Experten läuft die Job-Maschine derzeit wie geschmiert. Kein Wunder, dass laut dem aktuellen Deutschland-Report der Entwickler-Community Stack Overflow nicht einmal zehn Prozent der Developer in Deutschland aktiv nach einem Job suchen. Und dennoch: Gut zwei Drittel räumen ein, stets offen für neue Herausforderungen zu sein.
Herausforderungen können wir bieten. Und zwar in unterschiedlichsten Bereichen. Gleich im ersten Beitrag erklärt uns Thomas Grimm, dass ein IT-Projektmanager breit aufgestellt sein muss und starke Nerven braucht, um Abläufe, Termine und nicht zuletzt auch die Projektkasse im Griff zu behalten (Seite 8). Eher spielerisch hingegen gehen Game-Designer ihre Projekte an, wie Kai Tubbesing beobachten konnte. Gleichwohl fiel ihm auf, dass die kreativen Köpfe auch jede Menge Organisationstalent mitbringen müssen, damit das Spiel nicht zu Ende ist, bevor es überhaupt anfängt (Seite 26).
IT-Expertise beschränkt sich aber längst nicht mehr auf spezielle Einsatzfelder. Einen breit gestreuten Überblick über die Arbeitswelt der (nahen) Zukunft verschafft uns deshalb Gerd Blank ab Seite 16. Nahezu alle Arbeitsbereiche werden bald miteinander vernetzt sein, Mensch und Maschine kooperieren zukünftig immer enger. Und damit das reibungslos funktioniert, läuft der Ausbau neuer Mobilfunknetze bereits auf Hochtouren. Dass dabei die 5G-Technologie nicht nur als technischer und wirtschaftlicher Treiber funktioniert, sondern auch als Jobmotor für IT-Profis, verdeutlicht Dirk Bongardt (Seite 30).
Durch die zunehmende Komplexität der IT-Landschaft gewinnt natürlich das Thema Sicherheit verstärkt an Bedeutung. Verschlüsselungsexperten können hier einen enormen Beitrag leisten, stellte David Schahinian bei seinen Recherchen zum Thema Kryptologie-Studium fest (Seite 12). Am anderen Ende müssen die Daten aber wieder zu verständlichen Informationen aufgeschlüsselt werden. Das ist u. a. die Aufgabe von Data Artists, den Künstlern unter den IT-Experten, wie Mehmet Toprak ab Seite 20 berichtet. Und zum Abschluss schildert Florian Eichberger, wie vielfältig derzeit die Chancen für Geoinformatiker sind, im Kampf gegen den Klimawandel Karriere zu machen (Seite 34).
Quelle: IT & Karriere 2/2019 in c’t 22/19, iX 11- und Technology Review 11/19