Wo waren wir stehen geblieben?

Wer heute um die 40 und mittendrin in der Karriere ist, hat meist ganz anders angefangen – quälend langsam online, staubtrocken im Internet und rudimentär sogar noch mit Cobol und Lochkarten. Hätten wir es heute noch mal drauf, das zu werden, was wir sind? Oder besser: Haben wir es noch drauf, das zu können, was auf uns zukommt?

Unsere Titelstory (Seite 6) zeigt, dass die Mitte noch lange nicht das Ende ist. Vor allem der Run auf die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge hat bewirkt, dass die Wirtschaft eine ganze Reihe neuer verantwortlicher Positionen zu besetzen hat – und zwar jetzt. Wenn Sie technologisch auf dem Laufenden geblieben sind, sollten Sie sich außerdem körperlich fit für neue Aufgaben halten und gelegentlich Ihre Fremdsprachenkenntnisse aufbürsten. Das gilt nicht nur dann, wenn ein Aufenthalt im Ausland ansteht. Auch für einen solchen Sprung haben wir die wichtigsten Tipps in einem Beitrag zusammengefasst (Seite 14), sowohl was die Vorbereitung betrifft als auch den Wiedereinstieg nach der Rückkehr. Außerdem gibt es praktische Tipps: wie man sich verhält, wenn der Headhunter anruft (Seite 10), und dazu, wie Bewerber Messen effektiv als Kontaktbörsen nutzen (Seite 30).

Von zwei Branchen wollten wir diesmal genauer wissen, welche IT-Stellen sie momentan bieten: Bernhard Schoon hat recherchiert, wo die Automobilindustrie (Seite 16) für ihre Connected Cars Programmierer braucht (und was sie zahlt), Friedrich List war unterdessen beim Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt. Er berichtet auf Seite 20 vom virtuellen Tower und anderen Chancen, nicht nur für Überflieger. Außerdem spielt sich ein neues Berufsbild soeben kräftig nach vorn: der Data Scientist (Seite 26). Denn an allen Enden könnten die bereits massenhaft verfügbaren Daten neue Lösungen auswerfen – wenn man nur die Leute hätte, die Muster in Big Data erkennen können. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach guten Statistikern.

Eine ganz andere Baustelle reißt das Thema Crowdsourcing auf (Seite 22). Die Rede von „Schwarm“ und „Masse“ verstellt den Blick darauf, dass im Zuge der fortschreitenden Spezialisierung die Welt bald voller Fachleute steckt. Die gezielte Auslagerung von Projektschritten kann daher für beide Seiten – externe Kräfte und Unternehmen – eine interessante Option sein. David Schahinian hat sich deshalb in der „Werkstatt der vielen“ umgesehen und rät dazu, das Ganze als Experiment zu betrachten. Es gibt für IT-Kräfte genügend andere Optionen. Der Arbeitsmarkt hat für Informatiker schon immer gut ausgesehen. Aber wohl noch nie waren Ihre Aussichten so vielfältig wie jetzt.

Quelle: IT & Karriere 2/2015 in iX 11-, c’t 24- und Technology Review 11/2015.

Matomo