Wenn die Standortfrage eine zentrale Rolle spielt

Kaum hatten wir die vorige Ausgabe von Rechenzentren und Infrastruktur im Kasten, erfuhren wir davon: Das deutsche Rechenzentrum von Amazon Web Services (AWS) ist im Oktober 2014 wenige Monate nach Ankündigung tatsächlich online gegangen. Wo genau es in Frankfurt am Main steht, weiß keiner. Aus Sicherheitsgründen. Was wir in Erfahrung bringen konnten, hat der freiberufliche Journalist Roland Freist auf Seite 4 zusammengefasst. Nur so viel steht fest:

Amerikanischer Anbieter, Safe Harbor und Geheimdienste hin oder Datenschutz her – damit dürfte einer der schärfsten Konkurrenten für deutsche RZ-Betreiber bittere Realität geworden sein, seitdem die Standortfrage eine zentrale Rolle spielt.

Doch damit nicht genug: Wer die Zukunft in dieser Branche meistern will, muss auf seinen Speicher achten. Software Defined Storage ist der nächste Schritt zum virtualisierten Rechenzentrum. Obwohl die Vorstellungen schwammig sind, ist nahezu jedes große Unternehmen in der Branche auf diesen Zug aufgesprungen, weiß Freist ab Seite 8 zu berichten. Eine Story später bleiben wir auf dem Weg zum Software Defined Datacenter: Welches Speichermedium für bestimmte Daten am besten geeignet ist, beantwortet Hans Schramm von Dell ab Seite 10.

Um Datenlawinen und Kostenexplosionen geht es ab Seite 12. Wie die Virtualisierung von Datenkopien einzelne Elemente sowie die Gesamtperformance eines Rechenzentrums beeinflusst, hat Ash Ashutos, CEO und Gründer von Actifio, auf den Punkt gebracht: Anstatt für immer mehr Geld immer mehr Speicherplatz zu kaufen und zu verwalten, sollten RZ-Betreiber sich dem Thema Datenkopien widmen. Durch geschickten Umgang mit den (notwendigen) Kopien lassen sich Zeit, Aufwand und Geld sparen. Zudem steigt die Sicherheit, da weniger unkontrollierte Kopien herumvagabundieren.

Den Energieverbrauch im Blick hat Frank Leinhoss von Colt ab Seite 16. Mit genauen Messungen lässt sich seinen Erfahrungen nach dieser erheblich senken. André Engel, von trans data elektronik vertieft ab Seite 18 seine grünen Aussichten auf Rechenzentren, die intelligent verkabelt sind und so unter anderem die Energiekosten senken. Mit dem Code of Conduct wollen Teilnehmer und Befürworter einer europäischen Initiative für das Thema Green-IT sensibilisieren und Möglichkeiten des Energiesparens aufzeigen, bei der unter anderem die Verkabelung eine wichtige Rolle spielt.

Ab Seite 20 nimmt sich Thorsten Henning von Palo Alto Networks Zeit für mehr Sicherheit, die Next Generation Firewalls versprechen. Ein wesentlicher Grund für die nächste Generation sind zeitgemäße Abwehrmaßnahmen, die vor aktuellen Angriffsszenarien schützen.

Noch einen Blick auf die Sicherheit wirft Katrin Strübe von der Wagner Group: Wie sich mit einem System zur indirekten Freien Kühlung ein effektiver Brandschutz bewerkstelligen lässt, steht im Praxisbeispiel ab Seite 22 geschrieben.

Wie der Verband der Ersatzkassen sensible Datentransfers verschlüsselt, weiß Svenja Borgschulte von Rohde & Schwarz auf Seite 24 zu berichten. Damit Sozialversicherungsdaten nicht in falsche Hände geraten, hat insbesondere auch der Transfer von Backups eine immer wieder gern vernachlässigte Aufmerksamkeit verdient.

Mit einem Ausblick auf 2015 beendet Bernd Hanstein von Rittal die erste Ausgabe von Rechenzentren und Infrastruktur im neuen Jahr. Sein Fazit: In Sachen Effizienz liegt vieles im Argen. Es wird Zeit für eine Modernisierung. Doch es kommt Bewegung in die Branche. AWS in Frankfurt ist der Beweis.

Quelle: Rechenzentren und Infrastruktur I/2015 in iX 2/2015

Matomo