Vor wenigen Jahren noch als Öko-Gehabe abgetan, haben sich die Zeiten gründlich geändert. Energiesparen tut nicht nur dem Klima gut, sondern auch der Wirtschaftlichkeit. Insbesondere in Rechenzentren, wo viele Server die meiste Zeit sinnlos vor sich hin rechnen, ohne wirklich gefordert zu sein. Daskostet wertvollen Strom und teures Geld.
Kluge Unternehmen machen die Energieeffizienz zu ihrem ganz besonderen Wettbewerbsvorteil. Das funktioniert zum Beispiel mit einem zeitgemäßen Infrastrukturmanagement. Es sichert Business Continuity und senkt den Stromverbrauch im Rechenzentrum. Werden Rechenzentren geplant, errichtet oder umgebaut, schleichen sich leicht Fehler ein, die später die Sicherheit und Effizienz gefährden.
Insbesondere rund ums Thema Energiesparen können solche Fehler bares Geld kosten – über Jahre hinweg. Der Einsatz der passenden Software hilft, solche Patzer zu vermeiden, weiß Andreas Gebhard von Schneider Electric ab Seite 6 zu berichten. In die gleiche Kerbe schlägt auch Wolfgang Goretzki von Avocent Deutschland: Zuverlässiger Betrieb verursacht weniger Stromkosten, heißt sein Fazit. Auch er plädiert für ein modernes
Infrastruktur-Management. Weil Rechenzentren immer mehr leisten müssen, während gleichzeitig die steigenden Energiekosten auf die IT-Budgets drücken. Wie sich die Energiekosten trotz steigender Leistungsanforderungen senken lassen und was eine Datacenter-Infrastruktur-Lösung (DCIM) leisten muss, damit der Betrieb trotz geringer Pufferkapazitäten unterbrechungsfrei läuft, erläutert er ab Seite 10.
Weniger ums Energie-, sondern ums Geldsparen geht es im nächsten Beitrag von Jürgen Urbanski, T-Systems, Seite 14. Ob Hadoop eher wie Unix oder wie Linux funktioniert, ist eine Frage, welchem Betriebssystem am Ende und auf Dauer mehr Big Data zuzutrauen ist. Bei der Wahl der passenden Lösung aufs richtige Pferd zu setzen, ist sein Anliegen. Dabei spielt Open Source eine besondere Rolle für den Erfolg von Big Data im Unternehmen.
Ein Blick auf die Rivalität zwischen Unix und Linux kann vor teuren Fehlentscheidungen bewahren. Urbanskis Beitrag ist ein Plädoyer für die Open-Source-Software Hadoop und wider den Vendor Lockin.
Bleiben wir beim Thema, welche Technik die bessere ist: Um einen Turbo für Weitverkehrsdaten geht es im Beitrag von Dave Greenfield von Silver Peak ab Seite 18. WAN-Optimierung ist für ihn die Basis für die Rechenzentrumskopplung und Disaster Recovery. Die Auswertung großer heterogener Datenbestände, Cloud Computing oder das Sichern von Datenbeständen und Anwendungen mittels Disaster Recovery erfordern besonders schnelle und stabile Breitbandverbindungen. WAN-Optimierungssysteme sollen verhindern, dass die Anbindung zum Flaschenhals wird. Welcher Strategie die Zukunft gehört, beantworten Kerstin Ginsberg und Bernd Hanstein von Rittal. Grüner, flexibler und effizienter dürfte sie – die Zukunft – in jedem Fall werden.
Eine Frage der Technik ist, ob Rechenzentren in Zukunft mehr Energie sparen, in dem sie konsequent mit Gleichstrom versorgt werden. Und ob das heute allgegenwärtige 19-Zoll-Format bei Servern und Racks auf dem Abstellgleis steht. Ihr Blick auf Techniken, die uns in Zukunft beschäftigen werden, beginnt ab Seite 22.
Ein ewig spannende Frage bleibt das Zutrittsmanagement in Rechenzentren. Identity- und Access-Management (IDM) im Umfeld der physischen Sicherheit sind das Thema von Andreas Budich von E-Shelter Facility Services ab Seite 26. Ihm rutscht der Aspekt des Zutrittsmanagements viel zu oft aus dem Fokus.
Um Cluster mit Netz und doppeltem Boden gegen den Systemabsturz geht es im Beitrag von Patric Czech und Vladimir Djurdjevic von Host Europe ab Seite 28. Weil ein kleiner Hardware- oder Softwaredefekt zu mehrstündigen Ausfallzeiten führen kann, wenn ein System nicht redundant aufgebaut ist. Die Lösung ist ein Cluster auf Basis der Open-Source-Lösung DRBD.
Dass Schrank nicht gleich Schrank ist, beweist Carrie Higbie von Siemon ab Seite 30. Oft nur reduziert ausgestattet, werden Schränke und Racks bezüglich ihrer Rolle und ihres Einflusses auf den Betrieb meist zu wenig beachtet. Häufig werde auf Grundlage des Preises entschieden, welches Modell ein Unternehmen anschafft. Das sei jedoch zu kurz gedacht, da Racks sehr viel mehr Einfluss auf Kosten, Flexibilität, Kühlung und Stromverbrauch haben als gemeinhin angenommen.
Am Ende dieser Beilage geht es noch mal um Kühlung, weil es hierbei so gut wie nie genug zu optimieren gibt. Womit wir wieder beim Anfang wären.
Quelle: Rechenzentren und Infrastruktur 4/2013 in iX 11/2013