Zum Jahreswechsel haben wir im MittelstandsWiki zu twittern begonnen. Nachdem wir es über ein Jahr skeptisch und eher ablehnend beobachtet haben, sind wir Ende 2008 auf zunehmend hilfreiche Tweets gestoßen, die uns animierten es gleich zu tun. Inzwischen sind acht Wochen vergangen. 10 wesentliche Erfahrungen haben wir gemacht:
- Die meisten Tweeter reagieren nur auf Tweets aus dem eigenen engeren Netzwerk.
- Berichte in den klassischen Medien über Twitter sind tendenziöse Panikattacken.
- Menschlich lesbar und nutzwertorientiert zu twittern kostet auf Dauer Zeit und Kraft.
- Professioneller Journalismus ist angesichts des inflationären Infomülls unverzichtbar.
- Kryptisches Twittern von unlesbar reduzierten Belanglosigkeiten wird die Welt nicht retten.
- Obamanie, Twittermanie, Bloggermanie, Wikimanie und Web-2.0-Hysterie sind vergänglich.
- Mit zunehmenden Alter schärft sich der Blick aufs Wesentliche. Alle Tweeter werden älter.
- Online-Netiquette aus guten alten DOS- und Unix-Zeiten wird nötiger denn je.
- Umsonst ist der Tod. Wo wertvolle Infos nichts kosten, sollten Leser Werbung akzeptieren.
- Der nächste Hype kommt bestimmt. Bis dahin schreiben gute Journalisten einfach weiter ;-)
Fazit: Twitter ist ein Volksport wie jeder andere x-beliebige, der in Mode kommt und wieder vergeht. Es gibt Könner, die es zur Meisterschaft bringen und eine breite Masse, die einfach nur eine zeitlang mitmacht. Und es gibt die Störer, die anderen auf die Füße treten. Unterm Strich habe ich deutlich mehr Tweets von sendungsbewussten Eitelkeiten gelesen, die ihre Umwelt mit Nichtigkeiten belasten und selbst kaum Tweets von anderen lesen. Wertvolle Konversationen sind äußerst selten.]