Die folgenden Videoclips haben wir beim 4. Rennen der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft (IDM) am 13. Juli 2002 am Salzburgring in Österreich mit der Wearable Card Camera Exilim M1 von Casio geschossen und auf der Heft-CD in der Zeitschrift PC Direkt veröffentlicht. Sie demonstrieren ihre Möglichkeit, komfortabel und schnell kurze Videoclips spontan zum Beispiel für News-Ticker auf Websites aufzuzeichnen.
Die maximale Länge einer Sequenz beträgt 30 Sekunden und benötigt im Format 320 x 240 Pixel bei 15 Frames pro Sekunde rund 3,7 MByte Speicher. Bis zu vier Aufnahmen passen in den integrierten Arbeitsspeicher von 12 MByte beziehungsweise 26 Aufnahmen auf eine SD-Card mit 128 MByte Speichervolumen. Mangels optischen Zoom müssen Sie mit der Kamera möglichst nahe ans Geschehen heran. Sonst verpixeln die Aufnahmen. Der digitale Zoom verschlechtert das Ergebnis noch deutlicher. Aufnahmen mit lautstarker Geräuschkulisse wie zum Beispiel aus dem Fahrerlager drohen leicht zu übersteuern. Mit etwas Übung und genauer Kenntnis ihrer Möglichkeiten und Grenzen ist die Exilim jedoch ein nützliches, weil extrem kompaktes Werkzeug für Webreporter.
Aus dem Fahrerlager: So klingen Wecker im Fahrerlager. Morgens um 7 Uhr ist die Nacht zu Ende, weil die ersten Teams sich im Intervall-Gas-geben üben, damit ihre Maschinen warmlaufen. Die Exilim kann dank automatischem Weißabgleich mit unterschiedlichsten Lichtbedingungen erstaunlich gut umgehen. Dass bei der Geräuschkulisse ihre Tonaufnahmen leicht übersteuern, kann verstehen, wer im Fahrerlager bei diesem Lärm aufwachen muss.
Schikane nach dem Start: In der so genannten Dunlop-Schikane gleich nach dem Start verengt sich die Rennstrecke für das gebündelte Feld von bis zu 50 Piloten auf ihren 1000er-Maschinen auf eine scharfe Rechts- und anschließend ebenso scharfe Linkskurve. Während es beim Training noch friedlich herging, kam es beim Wertungsrennen zu heftigen Karambolagen. Obwohl nur 50 Meter mit der Kamera entfernt, degenerieren die Bikes zu bunten Flecken, die schließlich beim Heranzoomen im Pixelmatsch versumpfen.
Claus im Vorbeiflug mit Digitalzoom: Der digitale Zoom der Exilim ist nicht zu gebrauchen. Wegen der zunehmenden Enge des Bildausschnitts auf dem Display sind Sie auf externe Hilfe angewiesen, wenn Sie das wenige Meter vorbeirasende Flugobjekt nicht verpassen wollen: Startnummer 1, Claus Ehrenberger, der Deutsche Superstock-Meister 2000 und 2001.
Claus im Vorbeiflug ohne Digitalzoom: Ohne digitalen Zoom können Sie sich beim Auslösen etwas mehr Zeit lassen. Vergrößern und verbessern können Sie die Aufnahme später am PC. Sie sparen sich dadurch eine ins Bild quatschende Abdrückhilfe und vermeiden zusätzlichen Pixelmatsch, der bei solchen Aufnahmen ohne Stativ die Regel ist.
Katja im Tiefstflug: In der lang gezogenen und abgeschrägten Maximum-Speed-Rechtskurve leider nicht zu sehen – der blonde Zopf von Startnummer 69, Katja Poensgen, Tochter eines der ranghöchsten Suzuki-Manager. Auch wenn Katja auf ihrer 1000er selten im vorderen Drittel platziert – Heizen kann sie, bis die Knie schleifen. Deutlich zu erkennen: Zu viel Abstand und ein Metallzaun stören die Exilim, sodass Sie Aufnahmen aus dieser Distanz nahezu vergessen können.
Claus fährt raus: Startnummer 1 fährt in die Box. Der Deutsche Superstock-Meister hat Probleme mit seiner Maschine, die ihm in der langen Schräge einfach „eine Sekunde zu langsam“ ist. Erst nach dem Rennen finden seine Mechaniker, Rico und Jens vom Team Rein, heraus, woran es liegt. Es ist diese eine Sekunde, die Claus Ehrenberger bis zum Schluss auf Platz 13 den Gewinnern hinterherfährt. Für solche feinen Unterschiede hat die Exilim ein zu kleines Objektiv.
Claus in der Box: Der Deutsche Superstock-Meister ist sauer und verlässt wortkarg die Box. Wegen des querformatigen Displays der Exilim ist man bei solchen Szenen schnell geneigt, mit ihr hochkant zu filmen, sodass Sie die Aufnahme nachträglich korrigieren müssen. Weil die im Lieferumfang der Exilim enthaltene Software Photohands nur Bilder, aber keine Videos drehen kann, benötigen Sie hierfür ein zusätzliches Programm wie etwa Virtualdub.
Team Rein in der Box: Rico und Jens, die Mechaniker von Claus Ehrenberger, bleiben gelassen. Ein Routinecheck und gefühlsmäßige Optimierungen mit der Gewissheit, dass sie ein Problem lösen müssen, an dem sie erst nach dem Rennen schrauben können, müssen reichen. Für solche Szenen ist die Exilim geeignet.
Pressekonferenz der 125er-Sieger: Das Interview mit dem 15 Jahre jungen Schweizer Thomas Lüthi, dem Sieger des IDM-Wettbewerbs in der 125er-Klasse, zeigt, dass Sie auch für Tonaufnahmen mit der Exilim möglichst nahe an das Objekt heranmüssen, wenn Sie das Gesagte ohne Nachbearbeitung senden wollen. Wegen ihres nur minimalen Ansprüchen genügenden eingebauten Mikrofons müssen Sie die Wearable Card Camera Ihrem Gesprächspartner wie ein Diktiergerät für nachträgliche Tonaufnahmen direkt unter die Nase halten.