Aber der Wagen, der rollt

In diesem Jahr müssen wir mit allem rechnen, mit hü oder hott: Dass wir kein eigenes RZ mehr brauchen (weil alles durch die Cloud geht). Und damit, dass wir mehr eigenes RZ brauchen (obwohl der Platz jetzt schon eng ist). Wie das funktionieren soll, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Hauptsache, Sie kennen sich mit Wechselrichtern aus – denn demnächst speist die Firma selbst PV-Strom ein. Ach, und was Sie der Chef noch fragen wollte: Was ist denn das mit Intent-based und Self-driving Networks eigentlich?

Ob es im Einzelfall hü, hott oder hä? wird, kann Axel Oppermann auch nicht sagen. Aber er kann die Frage beantworten, was Datacenter-Verantwortliche heute in die Hand nehmen müssen, um ihre Anlagen strategisch für morgen aufzustellen. Er meint: Nicht trendgetrieben reagieren, sondern Bedarf und Märkte mit Verstand antizipierend agieren – „und zwar ohne Rücksicht auf die technologische Marketing-Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird.“ Seine Titelgeschichte beginnt, wenn Sie umblättern.

Als Seitenstücke dazu haben wir einige der derzeitigen Trendthemen genauer ausgefaltet: mit welchen Mitteln High Density Computing zu bewerkstelligen – und zu kühlen – ist (Seite 16), welche Sofortoptionen es auf Rack-Ebene gibt (Seite 20) oder wie man Plattformdienste am besten organisiert (Seite 14) und das Datacenter so aufstellt, dass der Storage on premises mit dem Speicher in der Cloud klarkommt (Seite 8).

Außerdem geht es noch einmal um Software-defined Networks in seinen technologischen Varianten (Seite 18) und um Big-Data-taugliche Netze, die performant genug für die vernetzte Industrie-4.0-Fertigung sind (Seite 12). Apropos Netze: 5G wird für saftige Datenvolumina sorgen. Aber das ist noch nicht die Oberkante. Friedrich List war beim Fraunhofer HHI und hat sich erkundigt, wie weit das Projekt Terranova ist (Seite 21) – es arbeitet bereits am Mobilfunkstandard der übernächsten Generation, mit Frequenzen im THz-Bereich. Zum Stichwort Industrie 4.0 schließt sich noch ein Bericht aus Augsburg an: Dort hat die Data Center Group für den Robotikspezialisten KUKA ein neues Rechenzentrum gebaut. Den Report dazu finden Sie auf Seite 22.

Auf zwei Beiträge möchten wir Sie besonders hinweisen. Zum einen hat sich Doris Piepenbrink hingesetzt, um akribisch die derzeit verfügbaren Übertragungstechniken und Anschlussmöglichkeiten bei der LWL-Verkabelung zu sortieren: eine praktische Entscheidungshilfe samt systematischer Tabelle (Seite 24). Zum anderen haben wir diesmal etwas aus der klassischen Materialkunde bzw. zu Fertigungsverfahren für Kühlkörper – oder, um ganz genau zu sein: zum Fließpressen von Reinaluminium (Seite 10). Die Ergebnisse sind exzellente Wärmeleiter und nahezu frei in der Formgebung. Uns wäre lieb, wenn Sie uns sagten, wie solche „RZ-vorgelagerten“ Themen bei Ihnen ankommen. Wir selbst würden gerne mehr aus dieser Richtung erfahren.

Quelle: Rechenzentren und Infrastruktur 1/2018 in iX 4/2018

Matomo