Praktisch, hilfreich und erklärungs­bedürftig

Das Handy heißt Handy, und jeder hat eins. Vielleicht liegt es wirklich am Namen. Cloud-Computing dagegen leidet bis heute unter seiner wolkigen Bezeichnung, Augmented und Virtual Reality könnte ein ähnliches Schicksal bevorstehen.

Kurz vor der CeBIT gaben die Analystenhäuser hierzu die Gewinnwarnungen 2017 heraus: Das Gamer-Segment will nicht so recht ziehen, und eine Killerapplikation lässt auf sich warten. Dabei gilt für Smartphones, Cloud und VR/AR gleichermaßen: Die Lösungen sind unglaublich praktisch. Speziell die „erweiterte Realität“ könnte dem Service- und Wartungsgeschäft alle Wünsche erfüllen: Im Rechenzentrum blendet ein Blick durch die Datenbrille zu jeder Komponente im Rack die Vitaldaten ein, die verwendeten Ports und bei Bedarf die passende Stelle im Handbuch – selbst die Signalwege durch die Verkabelung lassen sich mit einem Wimpernschlag farblich hervorheben.

Wie weit die Entwicklung ist und was sich im Data Center bereits heute damit anstellen lässt, schildert der Titelbeitrag ab Seite 4. Als Seitenstück dazu stellen wir eine Lösung vor, mit der auch kleinere Rechenzentren ein erschwingliches Energiemanagement aufsetzen können (Seite 16). Denn dass Monitoring- und Verbrauchsdaten zusammengeführt verfügbar sind, wird die Voraussetzung jeder AR-Anwendung sein.

Der zweite Schwerpunkt befasst sich mit handfester Sicherheit: Hier geht es einmal um den Brandschutz (Seite 12). Dieses Risikofeld hat in der auf Temperatur gedrillten RZ-Branche jeder Admin auf dem Radar – aber nicht jeder weiß, dass die Lautstärke einer Löschanlage hochempfindliche Server geradezu kaputtkrachen kann. Wenig Beachtung findet auch der Schutz vor Wassereinbrüchen (Seite 14). Hier gibt es ebenfalls intelligente Warnlösungen, wichtig ist das Thema aber vor allem beim Neu- und Umbau.

Zum Dritten geht es noch einmal um neue und anstehende Standards speziell für die Mehrfaser-LWL-Verkabelung: einmal darum, was MPO-Steckverbinder in OM5-Szenarien mit Shortwave Wavelength Division Multiplexing leisten können (Seite 8), das andere Mal um die Messtechnik, die nötig ist, wenn man seine Highspeed-LWL-Strecken aufrüsten und modernisieren möchte. Der Beitrag ab Seite 10 erklärt genau, wie die Arbeit mit einem Optical Time Domain Reflectometer abläuft.

Zum Abschluss haben wir noch einen Anwenderbericht aus der Lebensmittelbranche: Edeka hat in Bayern zwei neue Rechenzentren bauen lassen – und auch gleich den laufenden Betrieb als ausgelagerte Dienstleistung vergeben. DCaaS (Data Center as aService) heißt das Modell, das dem Auftraggeber vom Energieverbrauch bis zum Notfallmanagement klare Messgrößen garantiert. Und vielleicht findet sich auch dafür irgendwann ein Name, der den Kunden einleuchtet.

Quelle: Rechenzentren und Infrastruktur 2/2017 in iX 5/2017

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Matomo